Diagnose: Brustkrebs

Hier bin ich also. Ich bin bereit, meine Erfahrungen und Erkenntnisse aufzuschreiben, die ich auf dem Weg, den ich gerade gehe, gewonnen habe. Und es ist ein Weg, von dem ich glaube, dass ich ihn irgendwann gewählt habe – entweder in diesem Leben oder vorher. Weil diesen Weg fühlt sich richtig an - und bis zu einem gewissen Grad vertraut.

 

Aber vielleicht fange ich besser von vorne an. Von dem Zeitpunkt, als die Bestätigung "Brustkrebs" ins Haus flatterte. Das war ein bisschen seltsam, dachte ich, denn unsere Familie hat mit Brustkrebs nichts am Hut. Zysten, ja, das hatten wir, aber Brustkrebs? Jedenfalls nicht in der weiblichen Linie, und das ist die Seite, auf die es ankommt, wenn es um Brustkrebs geht.

 

Der anfängliche Schock war ziemlich schnell überwunden, und bald stellte sich eine Einsicht ein: Körper, Geist und Seele sind ein Team - wobei alle drei Teile gleich wichtig sind. Natürlich war mir das aufgrund meiner Hypnosepraxis schon bewusst, aber irgendwie als ‘Theorie’ – etwas das ich zwar glaubte, aber auf eine entfernte Ebene. Angesichts meiner eigenen jetztigen Lage wurde die Bedeutung diese Erkenntnis kristallklar. Und plötzlich wusste ich, dass ich meinen Körper liebe - oh ja, ich hatte gemeckert und gejammert, dass ich nicht das richtige Mass an Gewicht verlieren konnte, um "glücklich" zu sein, und ich hatte mir Sorgen gemacht, ob meine neue Frisur und meine grauen Hare mich alt aussehen lassen würden... Plötzlich spielte das alles aber keine Rolle mehr, und ich schätzte und wunderte mich darüber, wie meinen Körper mühelos alles mitgemacht hatte, was ich mir wünschte, und wie mein treues Herz seit über 64 Jahren schlug, ohne jemals zu faltern, und wie meine Lungen immer die frische Luft am Matterhorn aufgesogen und genossen hatten ... Mein wunderbarer, treuer Körper. Und nun war da etwas schief gelaufen. Etwas war nicht nach Plan verlaufen ... oder war genau das der Plan?

 

Das war Ende Juli 2023, und auf diese erste Diagnose folgten mehrere weitere Untersuchungen, bevor dan, Ende August 2023, die endgültige Diagnose gestellt wurde: V.a. primär metastasiertes Mammakarzinom rechts 1-2 Uhr, ED 07/2023 – und einige andere komische Angaben über wo diese Metastasen dann genau zu finden waren. In verständlichen Worten bedeutete dies, dass ich von Heilbar zur Palliativmedizin übergegangen war...

 

Auch das war ein Schock. Und auch diesen Schock legte sich. Das Universum schickte mich vermehrt 11:11’s, 13:13’s, 12:34’s und so weiter – aber auch eine Zahl, die ich weniger mag: 911 – oder 9/11, wie die Amerikaner die Terroranschläge am 11. September 2001 nennen. 911 war für mich verbunden mit Terror, Tod, Chaos, Trümmer und Fassungslosigkeit. Diese Zahl wollte ich mich etwas näher anschauen. Und siehe da, die Engelszahl 911 steht für den Lebensweg, und die Mission der Seele. Die Zahl hat eine hohe spirituelle Schwingung, und ihre Botschaft ist es, als positives Beispiel zu leben, um so den Weg für andere zu erhellen, und das eigene Bewusstsein zu erhöhen. Tönt doch viel besser als Terror, Tod und Chaos, oder?

 

Das Gespräch mit der Onkologin hat mir zu denken gegeben. Wirklich zu denken. OK. Eine Antihormontherapie macht Sinn: wenn zu viel Östrogen vorhanden ist, dann ist es sinnvoll, die weiblichen Hormone zu reduzieren und den Tumoren die Nahrung zu entziehen. Und die Nebenwirkungen sind überschaubar.

 

Aber diese andere Medikamente – die Tumor-reduzierende Medikamente... Die European Medicines Agency schreibt: «In einer Hauptstudie, an der 668 postmenopausale Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs teilnahmen, die zuvor keine Behandlung erhalten hatten, erhielten die Patientinnen entweder Kisqali mit Letrozol (einem Aromatasehemmer) oder Placebo (eine Scheinbehandlung) mit Letrozol. Bei Frauen, die Kisqali und Letrozol einnahmen, betrug der Zeitraum, in dem sich die Krankheit nicht verschlimmerte, im Durchschnitt 25,3 Monate, im Vergleich zu 16,0 Monaten bei Frauen, die Placebo und Letrozol einnahmen.» Weitere Studien zeigten ähnliche Resultate.

 

Zu den Nebenwirkungen: Sehr häufige Nebenwirkungen von Kisqali (die mehr als 1 von 5 Behandelten betreffen können) sind Infektionen, geringe Anzahl weisser Blutkörperchen, Kopfschmerzen, Husten, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit, Haarausfall und Hautausschlag.

 

Über die Dauer der Behandlung folgendes: «Bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs sollte die Behandlung so lange fortgesetzt werden, wie der Patient davon profitiert und die Nebenwirkungen erträglich sind.» Schöne Voraussichten.

 

Jezt die Frage: Ist es das Wert? Lohnt es sich, das Risiko zahlreicher Nebenwirkungen einzugehen, um – vielleicht – bis zu einem Jahr länger zu leben? Wirklich? Aber gibt es eine Alternative?

 

Der Gedanke, dass dieses Medikament nicht nur die Krebszellen zerstört, sondern auch etwa alles andere, ist erschreckend. Die Onkologin war weiter nicht bereit, in der natürlichen und gut dokumentierten Misteltherapie zur Unterstützung und Stärkung des Immunsystems eine positive Wirkung zu sehen. Und hier kommt noch eine weitere Erkenntnis: ich habe keine Angst vor dem Krebs. Er ist jetzt ein Teil von mir, und ich habe ihn akzeptiert. Ich spreche mit ihm. Ich arbeite mit Hypnose, um ihn zu reduzieren. Aber ich habe grosse Angst vor den Medikamenten und den irreparablen Schäden, die sie meinem Körper zufügen könnten!

 

Oh je, meine liebe Seele, was soll ich nur mit all dem anfangen? Ich habe das Gefühl, dass ich an einer Weggabelung stehe. Medikamente oder nicht? Gibt es überhaupt andere Möglichkeiten? Ist Bestrahlung eine Option? Das soll doch Tumore reduzieren, oder? Und Hyperthermie? Meine Recherchen über Bestrahlung geben mir neue Hoffnung. Es ist sicher keine angenehme Behandlung - aber zumindest ist sie auf 4 oder 5 Wochen begrenzt, und ich habe das Gefühl, dass sich der Körper davon leichter erholen könnte. Das Problem ist, dass die einzige Antwort, die ich auf meine Frage nach der Bestrahlung erhalte, lautet: "nur wenn Sie Schmerzen haben". Keine Erklärung. Keine Diskussion. Ich brauche einen anderen Onkologen.

 

Meine Seele hat mir ein anderes Bild geschickt. Es ist keine Weggabelung, vor der ich stehe, sondern ein Fluss. Ich stehe mit den Füssen im Wasser, und ich muss irgendwie auf die andere Seite gelangen. Das Sonnenlicht spielt mit den sanften Bewegungen des Wassers. Der Fluss ist nicht sehr breit und scheint auch nicht sehr tief zu sein - aber es gibt keinen Weg daran vorbei - der einzige Weg auf die andere Seite ist zu schwimmen. Und ich habe keine Ahnung, was auf der anderen Seite ist.

Einsicht des Tages: ich kann eigentlich nur gewinnen! Entweder darf ich nach Hause gehen – und, seien wir ehrlich, da gehen wir alle eines Tages hin. Ich habe einfach das grosse Glück, dass ich das jetzt ein bisschen bewusster angehen kann – oder, ich habe die Möglichkeit, an meiner Gesundheit und meinem Bewusstsein zu arbeiten, wieder gesund zu werden, und vielleicht andere Menschen durch meinen Erfahrungen zu unterstützen... Win-Win!

 

Wird fortgesetzt...